Ein Hund wartet beim Tierarzt auf seine Behandlung

Bewusste Entscheidung

Niki hat Lungenmetastasen; und trotzdem richtig gute Laune!

Niki ist ein belgischer Schäferhund-Mix, neun Jahre alt und hat ein Analbeutelkarzinom.
Nach zwei Operationen wurde Niki am Primärtumor und an den metastasierten regionären Lymphknoten bestrahlt. Sie erhielt ein sehr umfangreiches Protokoll mit 20 Sitzungen, jeweils montags bis freitags über einen Zeitraum von vier Wochen. Niki hat auch Lungenmetastasen, die in Zukunft Probleme bereiten könnten. Diese werden seit der Diagnose mit einer systemischen Chemotherapie behandelt.
Wichtig für Niki: Sie interessiert sich nicht für die Metastasen, die in ihr schlummern, sie kümmert sich nicht um Perspektiven und Prognosen! Sie interessiert sich dafür, durch den Wald zu rennen und Bäche und Sümpfe zu erkunden.

Plus

Die Geschichte von Niki beginnt so unspektakulär wie unzählige Routinebesuche beim Tierarzt: Niki wurde wegen eines verstopften Analbeutels vorgestellt. Bei der digitalen Untersuchung zeigte sich der Analbeutel verdickt und konnte nicht vollständig entleert werden, sodass er regelmäßig kontrolliert werden sollte. Da sich in der folgenden Zeit keine Verbesserung einstellte sprach dies eher gegen eine Entzündung und für ein Analbeutelkarzinom. Also wurde, inzwischen etwa drei Monate nach dem ersten Auftreten, der Bereich operiert. Natürlich wurde das entnommene Material vom Pathologen untersucht, der zum einen das Analbeutelkarzinom bestätigte, zum anderen die Entnahmeränder als tumorfrei beurteilte. Dennoch wurden natürlich regelmäßige Kontrollen durchgeführt, bei denen nach einem knappen halben Jahr wieder ein verdächtiges Wachstum festgestellt wurde. Nach kurzem Beobachten kam es zur Re-OP. Auch diese hat Niki tapfer und gut gelaunt mitgemacht. Leider kam es nun Schlag auf Schlag: Nur zwei Wochen nach der Operation fiel Nikis Besitzer eine Veränderung in Nikis Bauch auf. Eine Computertomographie zeigte mehrere deutlich vergrößerte Lymphknoten und leider auch mehrere Lungenmetastasen.

Eine Operation muss mit diesen Befunden sehr kritisch gesehen werden. Andererseits ist Niki munter, aufmerksam und interessiert sich gar nicht für Ihre Befunde! Der Besitzer entschied sich daher klar dafür, Niki behandeln zu lassen! Nach der Beurteilung der gesamten Situation und einer kritischen Besprechung zwischen medizinischem Onkologen, Radioonkologen und Onkochirurgen wurde ein Therapieplan erstellt. Dieser beinhaltet die radioonkologische Behandlung des Analbeutels sowie der Lymphknoten in 20 Fraktionen sowie eine nachfolgende Chemotherapie. Alternativ wurde ein hypofraktioniertes Vorgehen angeboten. Nikis Besitzer entschied sich allerdings für die 20 Fraktionen, also eine Strahlentherapie von insgesamt vier Wochen.
Niki hat die Strahlentherapie sowie die dafür notwendigen Narkosen gut vertragen. Nach etwa drei Wochen traten erwartungsgemäß die ersten Nebenwirkungen auf, die sich bei Niki in Tenesmus, nässender Desquamation und Schmerzen beim Kotabsatz sowie einer leichten Kolitis äußerten.

In dieser Phase wurde Nicky mit Schmerzmitteln behandelt und bekam faserreiche Futterzusätze um eine weiche Kotkonsistenz zu erreichen. Außerdem musste sie zum Schutz vor Manipulationen einen Halskragen tragen. Obgleich dies eine Einschränkung bedeutet, hat Nicky auch diese Phase hervorragend gemeistert und nimmt in vollen Zügen am Leben Teil.

Zehn Monate nach der Strahlentherapie zeigt sich die Erkrankung in deutlicher partieller Remission. Ihr Zustand ist sehr gut und die genießt die Zeit mit ihrem Besitzer! Sie hat aktuell keine Einschränkungen durch ihre Erkrankung und kann alles tun, was Hunde in den besten Jahren so tun!

Equinox

Strahlentherapiezentrum für Pferde und Kleintiere
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