Zwei Pferde im Gegenlicht

Ablauf der Behandlung

Strahlentherapie beim Pferd in 10 Schritten

Ein Pferd wird für die Narkose vorbereitetPlus

Schritt 1: Vorbereitung

Nach einer gründlichen präanästhetischen Untersuchung bekommen unsere Patienten bereits im Stall eine leichte Sedation. So werden sie in ruhiger Atmosphäre auf ihre bevorstehende Behandlung vorbereitet und jeglicher Stress wird von Anfang an abgefangen. Eine lange Fastenzeit ist bei Pferden vor der Strahlentherapie nicht erforderlich. Durch diese Vorbereitung und einen ruhigen und routinierten Umgang sind die besten Voraussetzungen für einen guten und schonenden Behandlungsverlauf gegeben.

Pferd auf dem Weg zur BestrahlungPlus

Schritt 2: Der Weg zur Behandlung

Der Weg vom Stall bis zur Behandlung ist nur ein paar Meter lang. Dennoch gibt es unterwegs einen kurzen Zwischenstopp, bei dem das Maul gründlich ausgespült wird. So sind wir auch bei unvorhergesehenen Ereignissen auf alles vorbereitet. Damit die Patienten trotz Sedation sicher ankommen sind stets zwei Personen zur Assistenz unmittelbar am Pferd.

Pferd bei der Narkoseeinleitung in einem AblegestandPlus

Schritt 3: Narkoseeinleitung

Für die Strahlentherapie ist eine kurze Vollnarkose nötig, damit die Tiere präzise und ruhig gelagert und behandelt werden können. Zur Einleitung der Narkose werden die Patienten in einen speziellen Ablegestand geführt. Hier werden sie von allen Seiten gestützt um zu verhindern, dass sie unkontrolliert umfallen. Damit sich die Tiere möglichst schonend und ohne Verletzungen ablegen, werden sie von geschultem Personal an Schweif, Mähne und vor allem am Kopf unterstützt. Der Kopf soll als letztes den Boden berühren.

Ein Pferd bekommt Augensalbe und einen Gehörschutz für die NarkosePlus

Schritt 4: Augen und Ohren schützen

Sind die Patienten sicher abgelegt und die Narkose ausreichend tief, bekommen die Tiere die immer gleichen Maßnahmen um sie herum gar nicht mit. Routiniert werden die Augen mit Salbe versorgt, dass sie während der Narkose nicht austrocknen. Der Lidreflex, der sonst das Auge schützt und das Blinzeln sind durch die Narkosemedikamente stark beeinträchtigt. Um die Tiere während und nach der Narkose auch akustisch abzuschotten, bekommen sie Baumwolltupfer in die Ohren. Die Geräusche, Absprachen und das Summen des Linearbeschleunigers ist dadurch sehr gedämpft.

Ein narkotisiertes Pferd wird mit dem Kran transportiertPlus
Einstellen des BestrahlungsfeldesPlus

Schritt 6: Präzise Einstellung

Ist das Pferd auf dem Patiententisch gelagert, wird es zum Linearbeschleuniger, dem eigentlichen Bestrahlungsgerät gebracht. Hier wird der Tumor präzise in Position gebracht, sodass er zielsicher bestrahlt werden kann, während das umliegende Normalgewebe möglichst geschont wird.

Während der Bestrahlung ist nur das Pferd im BehandlungsraumPlus

Schritt 7: Verlassen des Strahlenbunkers

Während der Bestrahlung darf sich außer dem Patienten niemand im Bestrahlungsraum, dem sogenannten Bunker, aufhalten. Nachdem alle den Strahlenbunker verlassen haben, schließt sich ein schweres Strahlenschutztor. Die eigentliche Bestrahlung dauert häufig nicht länger als 90 Sekunden, direkt danach kann das gesamte Team wieder zum Patienten.

Die Bestrahlung dauert nur eine Minute, dennoch wird der Patient sorgfältig überwachtPlus

Schritt 8: Überwachen und Steuern

Die eigentliche Bestrahlung wird über Computersysteme außerhalb des Bestrahlungsraumes ausgelöst. Während sich ein Teil des Teams um den reibungslosen technischen Ablauf kümmert, überwacht der andere Teil den Patienten. Nicht nur die Live-Bilder mehrerer Kameras werden an die Bedienkonsole übertragen, auch die Vitalparameter, das aktuelle EKG und die Sauerstoffsättigung werden permanent kontrolliert. Sollte sich einer der Werte verschlechtern, kann die Bestrahlung jederzeit unterbrochen werden und das gesamte Team ist in wenigen Augenblicken direkt am Patienten. Bei den kurzen Narkose kommen unerwartete Situationen aber nur sehr selten vor.

Mit dem Kran wird das Pferd in die Aufwachbox transportiertPlus

Schritt 9: Transport in die Aufwachbox

Direkt nach Abschluss der Bestrahlung kann der Patient in die vorbereitete Aufwachbox transportiert werden. Das findet wieder, schnell und schonend, mit dem Hallenkran statt. In der Aufwachbox angekommen, werden die Patienten schonend auf der Seite abgelegt. In der reizarmen Umgebung einer speziell gepolsterten Box und mit Gehörschutz schlafen sie ihre Narkose aus und stehen in der Regel ruhig und ohne Stress auf. Auch die wiederholte Anästhesie ist nicht merklich belastender als die erste Narkose. Profis unter den Patienten bleiben möglichst lange in Brust-Bauch-Lage liegen und stehen erst auf, nachdem die Narkose ausreichend abgeklungen ist.

Bereits nach kurzer Zeit stehen die meisten Pferde sicher in der BoxPlus

Schritt 10: Erholung in ruhiger Umgebung

Auch nach dem Aufstehen bleiben die Patienten häufig noch eine Weile in den Aufwachboxen. Hier ist es ruhig, warm und die Tiere stehen unter ständiger Beobachtung, direkt oder über ein Kamerasystem. Die Pferde können weiter zu Kräften kommen, bevor sie wieder zurück in den Stall dürfen und mit ihren Artgenossen Kontakt aufnehmen. Sollten die Tiere nach der Narkose besonders angestrengt, geschwitzt oder verspannt sein, steht ihnen neben der persönlichen Betreuung auch ein Solarium zur Entspannung zur Verfügung. In der Regel können die Tiere wenige Stunden nach Beginn der Behandlung wieder in unserem Roundpen bewegt werden und haben die gesamte Prozedur weggesteckt.

Equinox

Strahlentherapiezentrum für Pferde und Kleintiere
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